IRO-Weltmeisterschaft 2025 – in der Fährte

Tschechien – Rapsach

Sie haben es geschafft!

Brigitte Sautter hat mit ihrer Schäferhündin Asuka einen Weltmeistertitel nach Schönaich geholt!

Nach einem Vizetitel bei der Weltmeisterschaft der Rettungshunde in der Slowakei im vergangenen Jahr folgte nun ein Weltmeistertitel bei der diesjährigen 29. Weltmeisterschaft der IRO in Tschechien!

 

Am Start waren 22 Nationen, darunter u. a. Kanada, Estland, Finnland, Ungarn, Japan, Korea, Mexiko, Taiwan, Ukraine und Uruguay.

95 Mensch-Hund-Teams traten an sechs Tagen in den Bereichen Trümmer-, Flächen- und Fährtensuche an. Die Leistungsrichter kamen aus Tschechien, Slowenien, Estland, Italien, Österreich und Deutschland.

Die IRO (Internationale Rettungshunde Organisation), welche Rettungshundeteams für die Suche nach vermissten und verschütteten Personen ausbildet und auf Einsätze vorbereitet, steht für einheitliche globale Qualitätsstandards in der Ausbildung von Rettungshunden. Die von der IRO durchgeführten Weltmeisterschaften dienen dem internationalen Austausch über Trainingsmöglichkeiten, Erfahrungen und Ausbildungsansätze. Der sportliche Wettstreit hilft dabei, die Qualitätsansprüche und Belastbarkeit der Teams stetig zu verbessern.

 

In der Fährte arbeitet jedes Team eine 1,5 Kilometer lange Strecke in maximal 45 Minuten aus, wobei der Hundeführer stets zehn Meter hinter seinem Hund bleibt. Die Hundenase bleibt dabei durchgehend am Boden, bis am Ende die vermisste Person gefunden wird. Die Fährte von Brigitte und Asuka war dabei mit einigen, von außen nicht erkennbaren Schwierigkeiten gespickt.

Bereits das erste Viertel der Strecke war von sehr hohen Disteln und Kletten durchzogen. Große Abschnitte führten zudem über abgelegtes Gras, das wie eine Matte über dem Gelände lag. Hinzu kam eine breite Traktorspur, die diagonal überquert werden musste, ebenso zwei Wege. Unzählige Wildpfade erschwerten die Unterscheidung zwischen der eigentlichen Fährte und Wildspuren, ergänzt durch zahlreiche Wildschlafplätze. Insgesamt waren elf Richtungswechsel zu bewältigen. Alle acht verlorenen Gegenstände hat Asuka ihrer Hundeführerin perfekt angezeigt. Die Hündin suchte die Strecke vom Anfang bis zum Ende ohne Zögern ab, zeigte die gefundene und am Boden liegende Person durch lautes Bellen den Prüfern an und war im Abschluss korrekt und mustergültig gehorsam. An ihrem gleichmäßig ruhigen Suchtempo ließ sich erkennen, wie anstrengend die Aufgabe war, sie musste sich aufgrund der Verleitungen und Unebenheiten im Gelände sehr konzentrieren. Am Ende standen 191 von 200 Punkten für diese Sucharbeit.

 

Für die Prüfungen in den Bereichen Trümmer, Fährte und Fläche gelten identische Anforderungen an Unterordnung und Gewandtheit. Dabei werden sowohl die soziale Verträglichkeit mit Menschen und Hunden als auch der Gehorsam geprüft. Alle Hunde müssen sich von einer fremden Person tragen lassen, im Geräteteil einen Tunnel mit anschließendem Schlauch (also dunkel) durchqueren sowie eine Leiter und ein sehr wackeliges Schaukelbrett bewältigen.

Bewertet wird das gezielte Voraus­schicken auf drei in unterschiedlichen Richtungen platzierte Tische in 40 Metern Entfernung. Ebenso gehört ein Abbremsen ins „Platz“, gefolgt vom Aufstehen und Heranrufen aus derselben Distanz, zu den Prüfungsaufgaben. Gefordert wird außerdem das Apportieren eines Gebrauchsgegenstandes, z. B. Schuh, Handfeger, Geldbeutel, Wellholz oder Alutrinkflasche. Das Kurioseste war einmal eine WC-Saugglocke („Pömpel“). Welcher Gegenstand verwendet wird, wird am Eröffnungstag ausgelost; ebenso lost jeder Hundeführer die Reihenfolge, in der die drei Tische angelaufen werden müssen. Asuka hat leider einen der Tische in direkter Nähe zum Publikum nicht anlaufen wollen, und in der Ablage hat sie sich etwas bewegt. Das Ablegen des Hundes erfolgt außer Sicht, d. h. der Hundeführer steht hinter einer Wand und ist für den Hund nicht sichtbar. Es gab Punktabzüge für zu langsames Absitzen bei zwei Grundstellungen. Die anderen Übungen, vor allem die Freifolge, waren ohne Beanstandung. Alles in allem ergaben sich solide 85 von 100 Punkten. Da die Konkurrenz diese Vorlage nicht überbieten konnte, standen am Ende 276 von 300 Punkten, die Gesamtwertnote „Sehr gut“ und ein 1. Platz ganz oben auf dem Treppchen!

 

Nach 16 Jahren Rettungshundesport im Schönaicher Schäferhundeverein, davon 8 Jahre in der Einsatzstaffel des ASB Esslingen und 7 Weltmeisterschaften (drei davon mit ihrer Vorgängerhündin „Enny vom wilden Süden“), freut sich Brigitte Sautter sehr über diesen Weltmeistertitel.

 

Sie bedankt sich vor allem bei ihrem Mann und ihrer Familie sowie bei ihren Kameradinnen und Kameraden für die außerordentliche Unterstützung im Heimatverein Schönaich auf der Burghalde! So ein Erfolg ist nur durch tolle Teamarbeit möglich. Ein großes Dankeschön geht auch an die Landwirte, den Förster und die Jagdpächter, auf deren Flächen die Schäferhundler wohlwollend trainieren dürfen! Allen gilt dieser besondere Dank – alle sind an diesem Erfolg maßgeblich beteiligt!